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Berlin: Montag Bahn-Gipfel

von Bi-Bahntrasse

Berlin: Montag Bahn-Gipfel

(BZ vom 31. August)

Offenburger treffen Minister

Offenburg / Berlin. Am kommenden Montag, 3. September, ist es so weit. Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee empfängt um 18.30 Uhr eine Offenburger Delegation, um sich die Forderungen der Stadt hinsichtlich eines humanen Bahnausbaus live schildern zu lassen. Der Delegation gehören neben dem »Triumvirat« (OB Edith Schreiner und die Bürgermeister Christoph Jopen und Dieter Eckert) auch die Stadträte Willi Wunsch, Jochen Ficht, Noemi Christoph, Sibylle Laurischk und Wolfgang Schrötter an, außerdem ist Manfred Wahl von der Bürgerinitiative Bahntrasse mit an Bord. Angereist wird am Montag mit der Bahn, Rückreisetag ist der Dienstag. Übernachtet wird laut OB Schreiner in einem »ganz normalen Hotel«.
Das Gespräch war durch die Vermittlung von Bundesinnenminister Schäuble zu Stande gekommen. Die Offenburger Bahn-Delegation wird zwar alle nötigen Unterlagen mit im Gepäck haben, doch es ist kaum damit zu rechnen, dass sie alle benötigen wird, zumal Minister Tiefensee sich für das Gespräch lediglich eine halbe Stunde frei genommen hat. Gleichwohl, so Schreiner, seien die Reise und das kurze Aufeinandertreffen den Aufwand wert, zumal man im persönlichen Gespräch Dinge viel konkreter ansprechen und auf den Punkt bringen könne als im Schriftverkehr. Sie erhofft sich einen regen, wenn auch kurzen Dialog – »und dass uns Herr Tiefensee zugesteht, dass wir eine Sondersituation haben, und dass man deshalb die Dinge anders angehen muss als bisher geplant«. Die Planer müssten sich eben über die Streckenführung in Offenburg unbedingt neue Gedanken machen. Und das Ministerium eben das notwendige Geld bereitstellen.

»Schallschutzmauer wäre eine Katastrophe«
Nur der von der Stadt geforderte Güterzugtunnel könne die Zukunft sein. Mitten durch die Stadt eine Schallschutzmauer zu bauen, die ohnehin akustisch längst nicht Abhilfe schaffen würde, wäre auch optisch »eine Katastrophe«. Mit dem Güterzugtunnel – der sehr viel Geld kostet – gebe es eine machbare, zukunftsfähige Alternative, die sogar Bahnchef Mehdorn als richtige Lösung beurteilt: »Diese werden wir in Kürze ins Planfeststellungsverfahren einbringen.« Die Tunnelstrecke sei zudem Bestandteil der Konsens-Trasse, auf die sich die Kommunale Allianz, die vom Rheintalbahnausbau betroffenen Kommunen am Oberrhein, mehrheitlich geeinigt hat.
OB Schreiner: »Nun brauchen wir beim Thema Rheintalbahnausbau neben der Unterstützung durch zahlreiche Fachleute, wie etwa den international anerkannten Tunnelbau-Unternehmer Martin Herrenknecht, die Hilfe vieler Abgeordneter unterschiedlicher Parteien und der Landesregierung, die uns Ministerpräsident Oettinger bereits zugesagt hat, auch das Votum der Bundespolitik. Ich werde hart darum kämpfen.«
Es gehe schließlich um nicht weniger als um Offenburgs Zukunft – dass seine Einwohner auch künftig ohne gesundheitliche Einbußen (Stichwort Lärmemissionen) ein lebenswertes Umfeld haben, und dass nicht mitten durch unsere Stadt eine Schneise, eine »Berliner Mauer«, geschlagen wird. Überhaupt dankt OB Schreiner Minister Schäuble dafür, »dass er uns im Thema sehr unterstützt – und wir durch ihn so zügig einen so immens wichtigen Termin in Berlin erhalten«.

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