BI-Bahntrasse informiert über Details der Lärmsanierung in Offenburg

von Bi-Bahntrasse

BI-Bahntrasse informiert über Details der Lärmsanierung in Offenburg

Der Bauablauf: Die Vorarbeiten für die in 2016 mit einer Mehrheit der betroffenen Bürger beschlossenen Lärmschutzwände (LSW) am Bahngleis haben inzwischen begonnen und münden ab Mai 2021 in die konkrete Bauphase. Auch sind erste Ausgleichsarbeiten für die Eidechsen erkennbar.

Da nicht jeder die Möglichkeit hat, die Akten zum Planfeststellungsbe-schluss zu studieren, will die BI hier einige wichtige Details aufzeigen. Denn um den Bahnbetrieb einigermaßen aufrechterhalten zu können, müssen laut DB die Bauarbeiten hauptsächlich nachts durchgeführt werden. Bevor also der erwünschte Lärmschutz wirksam werden kann, sollten sich die Anwohner in der Bauphase auf zeitweisen Nachtlärm einstellen. Vor allem die Gründung der LSW (lauteste Phase) wird mit der Rammung der Pfostenfundamente für eine erhebliche Baulärmein-wirkung sorgen. Dies kann „im Nahbereich der Baustellen an einzelnen wenigen Tagen oder Nächten zu höheren Beurteilungspegeln“ (von bis zu 113 dB(A) ) „führen - nämlich genau dann, wenn die Arbeiten für die Dauer von ein bis zwei Tagen unmittelbar vor dem jeweiligen Gebäude stattfinden“.

Dieser vor allem an den nächstgelegenen Gebäuden spürbare Lärm lässt sich laut der „schalltechnischen Untersuchung Baulärm“ nicht vermei-den und orientiert sich an den gesetzlichen Vorgaben.

Die Lärmschutzwände (LSW):

  • Begonnen wird in einer sogenannten Wanderbaustelle im Osten mit der LSW 1 (= Stegermatt: ab Zährin-gerstr 23 bis auf Höhe des Gebäudes des Karl-Haitz-Stadions).
  • Es folgt LSW 2 (= Uffhofen + Hildboltsweier: ab Kinzig bis kurz nach Margeritenstraße). Ab 2022 dann die LSW 3 (= Albersbösch: ab Tausendfüßler-Brücke bis zum ehemaligen Umspannwerk).
  • Für die LSW 1 werden zur Gründung 20 Nachtschichten + zur Aufrich-tung der LSW 19 Nachtschichten gerechnet.
  • Die LSW 2 wird in 30 + 9 Nachtschichten sowie 20 + 19 Tagschichten gebaut.
  • Für LSW 3 ist mit 15 + 12 Nachtschichten sowie 20 + 7 Tagschichten zu rechnen.

Die Baustelleneinrichtungsflächen (BE): Entlang der Baustrecke wird es 5 BE geben. An den BE muss ebenfalls zeitweise mit verstärktem Lärm gerechnet werden. Denn hier werden Baumaschinen auf die Glei-se gesetzt und heruntergenommen. Hier fahren auch öfters Baufahrzeu-ge mit Material an und ab.

  • BE 1 wird auf einem Teil der Wiese zwischen Moosweg und Bahnlinie eingerichtet.
  • BE 2 auf einem Teil des Messegeländes.
  • BE 3 bei Firma Eckstein
  • BE 4 Beim Wendehammer der Königswaldstrasse
  • BE 5 beim ehemaligen Umspannwerk Ende Fasanenweg.

Vorrübergehende Grundstücksnutzung: Die betroffenen Bürger wurden bereits von der Bahn über das Ausmaß von Inanspruchnahme privater Grundstücke informiert. In geringem Masse wird Grundfläche abgekauft und ein entsprechender Vertrag mit den Besitzern erstellt. Für die vorübergehende Nutzung gibt es ebenfalls Entschädigung sowie die Verpflichtung seitens der Bahn, die Grundstücke nach Abschluss der Baumaßnahme wieder herzurichten.

Weiterer Verlauf: Auf Grund verbesserter Richtlinien werden die 3 LSW später noch ergänzt werden. Eine neue Lärm- und Sichtschutz-wand am Schwimmbad sowie eine Verlängerung in Hildboltsweier bis zur Südringbrücke stecken allerdings noch in der Planung. Wann gebaut werden kann, ist noch nicht abzusehen.
Ebenfalls steht nach Aufbau der LSW als optische Aufgliederung die Errichtung einer separaten Vorsatzwand aus Aluminium an. Die Gestal-tung soll sich an der Holzstrebenverkleidung, über welche die Bürger in 2018 abgestimmt hatten, orientieren. Allerdings hat auch die BI hierzu noch keine Skizze zu sehen bekommen. Letztendlich wird die Stadt nach Abschluss aller Arbeiten dann die Königswaldstraße – ebenfalls den Bürgern im Beteiligungsverfahren bereits vorgestellt – sanieren.

Die DB informiert: Der DB-Verantwortliche für die „Lärmsanierung Projekte Südwest“ hat zugesagt, die Bewohner vor dem Baubeginn bürgernah zu informieren. Von, hier sollten dann auch weitere Nachfragen der Bürger beantwortet werden. (Hasan.Ilhan@deutschebahn.com)

BI Bahntrasse: Mit dieser unsensiblen „Durchmauerung“ der halben Stadt kann sich die BI allerdings nicht zufrieden geben. Auch 3-4 Meter hohe Wände stören ein Stadtbild noch immer erheblich, weshalb die BI zusätzlich zum Tunnelprojekt ein moderneres stadtbild- und land-schaftskonformeres Konzept verfolgt. Gemeinsam mit den BIs am Oberrhein kämpft sie für eine technische Umrüstung an Loks, Waggons und Gleisen. Erst wenn die Lärmentwicklung direkt an der Quelle be-kämpft wird, werden die Züge leiser und damit meterhohe LSW unnö-tig. Mit ½ Meterwänden könnten alle Anwohner bestens leben und Zugreisende sich wieder an vorbeiziehenden Städten und Landschaften erfreuen. Noch sind Politik und Bahn nicht soweit.
Die BI würde sich deshalb über neue, gerade auch junge Mitglieder freuen, die sich mit der BI Bahntrasse für ihre Stadt engagieren wollen. (info@bi-bahntrasse.de)

Offenburg, den 03. März 2021
Für den BI-Vorstand
Karl Bäuerle

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